Was macht eine gute Stellenanzeige aus?

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Laut einer Studie, die von Stepstone durchgeführt wurde, brechen 50% der Bewerber ihre Bewerbung ab, weil ihnen wichtige Informationen in der Stellenanzeige gefehlt haben...

Ganz wichtig: Der Jobtitel
Über den Jobtitel wird die Anzeige gesucht und (hoffentlich) gefunden. Deshalb den Jobtitel so aussagekräftig wie möglich formulieren. Also nicht „Mitarbeiter gesucht“ schreiben, denn das könnte vom Teppichverkäufer bis zum Sozialarbeiter so ziemlich alles umfassen. Wenn sich der „Mitarbeiter“ gar nicht vermeiden lässt, dann z.B. so formulieren: Mitarbeiter mit Ausbildung bzw. Studium zum/zur Verwaltungsfachangestellten

Und das sollte NICHT im Jobtitel stehen:

  • Ein Mix z.B. Deutsch und Englisch
  • Berufsbezeichnungen, die nur in Ihrem Unternehmen verwendet werden
  • Ergänzungen wie „Wir suchen“ / „Ihre Chance“
  • Nennung von Soft Skills wie „teamfähig“ oder „engagiert“
  • Abkürzungen z.B. „Kaufm. Mitarbeiter“


Bauen Sie die Stellenanzeige übersichtlich auf:

  • Stellentitel / Beschreibung
  • Einleitung/ Vorstellung des Unternehmens
  • Beschreibung der Aufgaben
  • Anforderung an den Bewerber
  • Benefits
  • Kontakt (Telefon, Mail)
  • Heben Sie die Überschriften für die einzelnen Abschnitte hervor
  • Auch wichtige Informationen besonders hervorheben (farbig, fett), besonders den Stellentitel
  • Die wichtigsten Informationen dem Lesefluss entsprechend von links nach rechts
  • evtl. Bilder oder ein Video einbinden


Unternehmensbeschreibung
Die Einleitung Ihrer Stellenanzeige soll Aufmerksamkeit wecken und das Unternehmen vorstellen. Unternehmensgröße, Beschreibung der Produkte oder Dienstleistungen und Besonderheiten der Branche können hier genannt werden. Wecken Sie Emotionen und machen Sie potenzielle Bewerber neugierig.
Verzichten Sie auf Standardfloskeln wie „innovativ“ oder „führend“ und andere „leere Worthülsen“. Dem Bewerber sollte idealerweise das Gefühl vermittelt werden, dass er hier richtig ist und gebraucht wird.
Die Unternehmensbeschreibung sollte für alle Ihre Stellenanzeigen gleich formuliert sein.


Punkten Sie mit dem Unternehmensstandort!
Befindet sich Ihr Unternehmen in der Innenstadt, ist ein Jobticket, ein Firmen-Fahrrad oder auch ein eigener Parkplatz interessant. Ist der Standort auf dem Land, kann vielleicht die Mittagspause im Park oder am nahe gelegenen See attraktiv sein. Keine falschen Versprechungen machen!


Aufgabenbeschreibung
Die Anforderungen an den Bewerber und das Tätigkeitsfeld sollten detailliert und eindeutig beschrieben werden. 5 bis 8 Schlagworte für die Tätigkeit. Mit den wichtigsten anfangen, unwichtige am Schluss.
Ergänzende Informationen zum Grad der Verantwortung und evtl. aktuellen Projekten hinzufügen


Anforderungen an den Bewerber

  • Gewünschte / erforderliche Fachkenntnisse, Berufserfahrung und gewünschte Qualifikationen (Ausbildung/Studium) sollten klar benannt werden
  • geforderten Abschluss und Fachkenntnisse
  • wieviel Berufserfahrung ist gewünscht
  • Hinweis, falls kein Abschluss oder keine Vorkenntnisse notwendig sind
  • Was ist ein Must-have und was ist lediglich wünschenswert


Tipps für Ihre Stellenanzeige:
Verzichten Sie auf die üblichen Floskeln wie „teamfähig“, „kommunikativ“ oder belastbar“. Diese Skills sind eigentlich eine Grundvoraussetzung und niemand würde von sich behaupten, dass er nicht belastbar oder nicht teamfähig ist. Besser ist, spezielle Kompetenzen für die ausgeschriebene Stelle zu definieren, die wirklich relevant sind. Beispiel: Eine Pflegefachkraft, die für die Schwäbische Alb gesucht wird, sollte wenigstens ein bisschen schwäbisch verstehen.
Schwammige Begriffe wie „attraktives Gehalt“ oder „leistungsgerechte Bezahlung“ gehören ebenfalls nicht in eine Stellenanzeige. Zu hohe oder auch zu niedrige Anforderungen schrecken Bewerber eher ab. Suchen Sie hier einen guten Mittelweg.


Benefits
Was bietet Ihr Unternehmen einem neuen Mitarbeiter, was die Konkurrenz nicht bietet?
Die StepStone-Analyse "Jobsuche im Fokus" hat ergeben, dass sich Mitarbeiter vor allem folgende Leistungen wünschen:

  • Finanzielle Vorteile (zum Beispiel betriebliche Altersvorsorge, eine Gewinnbeteiligung, erfolgsbasierter Bonus)
  • Unternehmenseigene Kantine, kostenfreie Getränke, Essenszuschuss
  • Sportkurse
  • Mitarbeiterevents
  • Kinderbetreuung, Familienbüro
  • Unterstützung bei der Karriere / Homeoffice
  • Nehmen Sie besonders wichtige und passenden Benefits Ihres Unternehmens in die Stellenanzeige auf


Sprechen Sie darüber!
Die Mehrzahl der Jobsuchenden wünscht sich in Stellenanzeigen konkrete Informationen zu Gehalt, Arbeitszeiten und Arbeitszeitmodellen, zu Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten.


Der Vollständigkeit halber zum Schluss noch eines: Gender-Regeln
Eine Stellenanzeige muss natürlich nicht nur in Sachen Inhalt und Optik überzeugen, sondern auch mit dem Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG) konform sein. Diese Angaben dürfen Sie in Ihrer Stellenausschreibung weder einschränken noch ausschließen, wenn keine sachlichen Gründe dafür vorliegen:

  • Geschlecht/sexuelle Identität
  • ethnische Herkunft
  • Religionszugehörigkeit oder Weltanschauung
  • Alter
  • Behinderungen

Achten Sie auf die richtigen Formulierungen! Sprechen Sie besser nicht davon, dass Sie ein „junges Team“ sind oder gezielt nach einem „deutschen Muttersprachler“ suchen. Das könnte sich in einem etwaigen Rechtsstreit zu Ihren Ungunsten auswirken. (Zitat aus der Stepstone-Studie)

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